Planungsalternative zu mehr Aufenthaltsqualität und Attraktivität in unserer Innenstadt

im Namen der Fraktionen von CDU und FDP im Rat der Stadt Diepholz beantragen wir zur Stärkung der Innenstadt die Beratung des folgenden Antrages in den zuständigen Gremien:

  1. Die Verwaltung erarbeitet für den Bereich “Lange Straße 7 a bis 11“ eine städtebauliche Studie als Alternative zu den Planungsansätzen des städtebaulichen Rahmenplanes „Innenstadtsanierung“. Diese städtebauliche Studie soll die in der Begründung beschriebenen Aspekte berücksichtigen, im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zur Diskussion gestellt werden und im Anschluss durch die städtischen Gremien beraten bzw. beschlossen werden.

  2. Im direkten Anschluss soll ein wettbewerbliches Verfahren gestartet werden, um eine attraktive und nachhaltige Bebauung und Gestaltung dieses Kernbereiches zeitnah zu realisieren.

Begründung:

Nach der direkten Aufnahme in das Städtebauprogramm „Lebendige Zentren“ ist es der Stadt Diepholz gelungen, vier Grundstücke im Herzen unserer Innenstadt zu erwerben und um somit selbst die Neugestaltung der Innenstadt vorantreiben zu können. Nachdem vor gut einem halben Jahr der Rahmenplan durch den Rat der Stadt Diepholz beschlossen wurde, wären wir nunmehr in der Lage, konkrete Projekte und Maßnahmen umzusetzen.

Die Fraktionen von CDU und FDP haben sich vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen intensiv mit folgender Frage beschäftigt:

Wie sollte zukünftig der Bereich Lange Straße 7a bis 11 – auch infolge einer veränderten Situation aufgrund der Corona-Pandemie- gestaltet werden, so dass er nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste attraktiv ist und somit eine Anziehungskraft entwickelt, von der alle Akteure der Innenstadt langfristig profitieren?“

Im Zusammenhang mit dieser Fragestellung haben wir die Planungsansätze des Rahmenplans Innenstadtsanierung kritisch betrachtet. Wir halten es für notwendig, zukünftig einen breiten Angebotsmix (Gastronomie, Handel, Dienstleistungen, Kultur, Handwerk) mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu verbinden. Die bisherige Planung sieht jedoch eine vollständige und mehrstöckige Bebauung und damit eine Versiegelung von annähernd 100 % der Fläche vor. Zudem sind die in der Konzeption dargestellten Zuschnitte zu großen Teilen auf den Einzelhandel zugeschnitten. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass diese Planung nicht die alleinige Grundlage für die zukünftige Neuausrichtung dieses städtebaulich höchst sensiblen Bereiches sein darf. Aus unserer Sicht bedarf es eines planerischen Alternativszenarios im Sinne einer kleinen Konzeptstudie.

Dieses alternative Szenario sollte aus unserer Sicht folgende Aspekte berücksichtigen:

Die gesamte Fläche sollte sich in zwei Teilbereiche gliedern. Der eine Bereich sollte für eine frequenzbringende Bebauung vorgesehen werden und der andere Bereich für eine größere Grünfläche (kleiner Park) mit hoher Aufenthaltsqualität vorgesehen werden. Bei dieser Grünfläche könnten wir uns eine attraktive Außengastronomie, bequeme Sitzangebote für Erwachsene, Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit entsprechender Anziehungskraft (z.B. Kletterwand) vorstellen.

Attraktive Räume mit viel Aufenthaltsqualität erfreuen sich immer mehr großer Beliebtheit.

Die Anziehungskraft wird wichtige Impulse für die Frequenz in der Innenstadt setzen. Somit werden andere innerstädtische Flächen für den Handel wieder attraktiver.

Grünflächen gehen einher mit weniger Versiegelung von innerstädtischen Flächen und dienen somit dem Klimaschutz (mehr Grün ins Zentrum unserer Stadt).

Durch mehr Freiraum vor den historischen Gebäuden (insbesondere dem “Alten Rathaus“ werden diese besser wahrnehmbar und können somit positive Wirkung auf den Gesamtraum entfalten. Dieses „historische Ambiente“ wird eine positive Wirkung auf die Aufenthaltsqualität ausstrahlen.

Dieses Alternativszenario soll ebenso wie die bisherige Planung noch in diesem Jahr in den städtischen Gremien beraten werden. Ziel ist, dass im nächsten Jahr ein wettbewerbliches Verfahren gestartet wird, um Kooperationspartner für die Neuordnung des Bereiches zu finden. Ziel ist es, die Neugestaltung des Bereiches Lange Str. 7a – 11 explizit zu forcieren.