Ideen zur Wiederbelebung des Handels erörtert

Diepholz. Seinen Besuch in Diepholz nahm Konstantin Kuhle, Mitglied des deutschen Bundestages und FDP-Generalsekretär, zum Anlass, mit Vertretern der Diepholzer Einzelhandelsgeschäfte (Dirk und Katja Ahrens, Inhaber Juwelier Ahrens sowie dem Firmenchef von Ceka Harald Többens mit Jürgen Viets als Filialleiter in Diepholz) Ideen und Möglichkeiten zur Wiederbelebung des Handels zu erörtern.
Ziel war es unter anderem von den Einzelhändlern zu erfahren, wie sie sich die Innenstadtentwicklung vorstellen, aber auch wie sie aktuell durch die Corona-Krise kommen, welche Hilfen angekommen und in Anspruch genommen wurden und was evtl. noch nötig ist.
Die Absage von Schützenfesten und Vereinsaktivitäten hatte im Juweliergeschäft Ahrens zur Folge, dass der Geschäftsbereich Pokale, Plaketten, Medaillen und Gravuren komplett eingebrochen ist. „Da der Umsatz insgesamt das vorherige Niveau nicht erreicht hat, waren wir gezwungen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu beschäftigen“, erklärte dazu Dirk Ahrens. Der Onlinehandel macht bei dem Familienunternehmen nur ca. 1-2 % des Umsatzes aus. Von der Senkung der Mehrwertsteuer wird wenig Wirkung erwartet, aber die Einführung der Diepholz-Gutscheine findet Katja Ahrens positiv. „Ich habe Hoffnung, dass dadurch Menschen in die Stadt kommen, die sonst nicht gekommen wären“, sagt sie. Dirk Ahrens hofft außerdem auf die Ansiedlung eines „Zugpferdes“ in der Diepholzer Innenstadt, z.B. ein Herren- oder Vollausstatter. Bei der Aufenthaltsqualität sehen die Eheleute ebenfalls Handlungsbedarf. z.B. in der Schaffung eines Anziehungspunktes für junge Leute. Besorgt zeigt sich Dirk Ahrens bezüglich einer zweiten Pandemie Welle. Ein erneuter Lockdown, wie im Frühjahr, wäre für das Unternehmen wirtschaftlich nur schwer darstellbar.
Auch beim Kaufhaus Ceka werden hinsichtlich der Mehrwertsteuersenkung keine großen Impulse erwartet. Zu dem Standort Diepholz fand Harald Többens viele positive Worte. In diesem Zusammenhang ist sehr erfreulich, dass Kurzarbeit in dem Kaufhaus kein Thema mehr ist, alle Mitarbeiter können wieder voll beschäftigt werden.
Diskutiert wurde auch der Vorschlag, ein Cityoutlet in Diepholz anzusiedeln. Diesen Vorschlag sieht Harald Többens skeptisch, „das ist aufgrund der notwendigen Geschäftsflächen in der Diepholzer Innenstadt eher unrealistisch“. Die Innenstadtentwicklung unterstützt Ceka gern und stellt auch Investitionen in Aussicht. „Diepholz ist ein wichtiger Standort für uns“. Besonders lobt Harald Többens die Flexibilität in der Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung sowie die kurzen Wege und die Verbindung zur Fußgängerzone.
Die FDP Fraktion steht allen Optionen und Ideen, was die Stadtentwicklung angeht, grundsätzlich offen gegenüber. Man sollte alle Ansätze ernsthaft prüfen und diskutieren. „Die Bürger und die Eigentümer im Sanierungsgebiet intensiv im Planungsprozess einzubinden, war genau der richtige Weg“, so Lars Mester, Vorsitzender der Diepholzer Liberalen.“Viele gute Ideen aus den Bürger-Workshops sind bereits in die Planung mit eingeflossen“.