Besuch bei den Stadtwerken Huntetal
Diepholz - Wieder einmal ging es um kommunale Wärmeplanung: Der Diepholzer FDP-Ortsverband hat die Stadtwerke Huntetal besucht. Mit dabei war Jan-Christoph Oetjen, Europaabgeordneter der Partei. Er machte sich vor Ort ein Bild von der Arbeit des regionalen Energieversorgers.
Der Ortsverband beschäftigt sich laut einer Pressemitteilung der FDP seit geraumer Zeit mit Fragen der kommunalen Wärmeplanung, der zunehmenden Internationalisierung des Energiemarktes und deren Auswirkungen auf die Stadtwerke Huntetal. „Da vonseiten der Bundesregierung offensichtlich gerne zur Lösung offener Fragen der Energiewende auf Europa verwiesen wird“, so die FDP. Deswegen hatte der Vorsitzende Lars Mester den Europaabgeordneten Jan-Christoph Oetjen in die Kreisstadt Diepholz eingeladen.
In Vertretung von Geschäftsführer Matthias Partetzke berichtete Stadtwerke Prokuristin Pia Igelbrink von den Herausforderungen, die ein kommunales Unternehmen zu bewältigen habe. Ein Schwerpunkt: der Investitionsbedarf. Lag dieser 2015 noch bei rund 4 Millionen Euro, so habe er sich aktuell bereits nahezu verdreifacht. Ein wesentlicher Bestandteil der Investitionen der Stadtwerke sei der Ausbau der Stromnetze und -anlagen vor dem Hintergrund der Anforderungen aus der Energiewende. „Die Stadtwerke und die Mehrzahl der Energie- und Wasserversorger appellieren seit Jahren in Richtung unserer Bundespolitik, dass die Energiewende nur dann gelingen kann, wenn das dafür erforderliche Kapital beigestellt wird - bis heute komplett erfolglos“, so die FDP.
Dringend erforderlich sei auch die Unterbindung des spekulativen Energiehandels mit den Endkunden. Mit Bezug auf die kommunale Wärmeplanung sehe sich der Versorger vor bürokratischen Hürden gestellt. Obwohl die Zeit dränge, müsse erst auf Förderbescheide gewartet werden. Zudem sei es oft der Fall, dass bereit in Aussicht gestellte Gesetze und Verordnungen jeweils im Nachgang deutlich verändert werden. „Verlässlichkeit? Fehlanzeige“, so die FDP. Das führe zu unnötigen Verzögerungen und bei den Stadtwerkekunden zu Verunsicherungen.
Der Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen zeigte sich laut FDP-Mitteilung dennoch beeindruckt von dem Leistungsvermögen der Stadtwerke. Der Besuch eines kommunalen Unternehmens werde häufig unterschätzt. Nichts sei wertvoller, als sich direkt vor Ort mit den Herausforderungen zu befassen. Gerne nehme er die große Bandbreite der Problematiken mit nach Brüssel.
(Diepholzer Kreiszeitung vom 11.09.2023)